Von damals bis heute
Schon in der Antike und im Mittelalter wurde die wissenschaftlich Sylibum marianum genannte Pflanze gegen unterschiedlichste Leiden eingesetzt. Doch erst im 19. Jahrhundert entdeckte der
Arzt Johann Gottfried Rademacher die überaus positive Wirkung auf die Leber. Ihren Namen hat die ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatete Mariendistel übrigens von den grün-weißlich marmorierten Blättern, die der Legende nach durch die Milch der Mutter Gottes ihre spezielle Färbung erhielten. Charakteristisch ist auch ihr violetter Blütenkopf, der in bis zu 1,50 Metern Höhe thront und braun-schwarze, hartschalige Früchte hervorbringt. Zumeist finden diese in der Heilkunde Verwendung, das Kraut hingegen eher nur gelegentlich in Teemischungen. Zu diesem Zweck wird die Mariendistel bei uns in Gärten und Kulturen gezogen, jedoch trifft man sie ebenso wild vorkommend, z . B. auf Schutthalden, an.
Frei von der Leber weg
Um die positive Wirkung dieses besonderen Distelgewächses auf unsere Leber besser zu verstehen, sollte man sich deren Aufgaben und die ihr drohenden Gefahren etwas genauer ansehen. Die Leber ist eines der wichtigsten Entgiftungsorgane unseres Körpers. Sie hilft uns, Stoffwechselprodukte, Alkohol, Medikamente, Umweltgifte und Allergene abzubauen, produziert die für die Fett verdauung unverzichtbare Gallensäure, speichert Zucker und Fette, aktiviert mehrere Vitamine (z. B. Vitamin D) und sorgt für die Produktion und Regulierung von Cholesterin. Durch Stoffwechselerkrankungen, eine ungesunde Lebensweise (Zucker, industriell verarbeitete Fette, Überernährung, Übergewicht) oder übermäßigen Alkoholkonsum kann sich eine sogenannte Fettleber entwickeln, die mit der Zeit das Lebergewebe schädigt, wodurch das Organ die Entgiftungsfunktion nicht mehr wahrnehmen kann. Und genau hier – bzw. im besten Fall davor – kommt die Mariendistel ins Spiel.
Das Zauberwort: Silymarin
Zwar handelt es sich bei diesem Begriff nicht um eine einzelne in der Mariendistel vorkommende Substanz, sondern um ein Wirkstoffgemisch, allerdings ist er bei Weitem lesefreundlicher als „die Flavanonolderivate Silibinin, Isosilibinin, Silicristin und Silidianin“. Bleiben wir also beim Silymarin und den damit verbundenen positiven Eigenschaften. Es besitzt die Fähigkeit, die Zellmembran der Leberzellen zu stabilisieren, wodurch giftigen Stoffen das Eindringen erschwert wird. Zudem gehen die wichtigen Leberenzyme nicht so leicht verloren und schädigende freie Radikale werden abgefangen. Ein weiterer Punkt: Silymarin kann dazu beitragen, das Fortschreiten einer Leberverfettung zu verlangsamen. Und auch bei Leberschäden durch Infektionen (Hepatitis), Arzneimittel oder Umweltgifte werden Mariendistelextrakte als unterstützende Therapie empfohlen. Ja, sogar bei Knollenblätterpilz-Vergiftungen wird das enthaltene Silibinin als wirksames klassisches Arzneimittel eingesetzt.
Kapseln, Tee & Co.
In Ihrer St. Martin Apotheke finden Sie die Mariendistel in unterschiedlichen Formen. Den standardisierten Extrakt gibt es z.B. als Kapseln oder Tabletten, da die Wirkstoffe schlecht wasserlöslich sind. Das Eigenprodukt ApoLife 8 Artischocke & Mariendistel forte vereint die positiven Eigenschaften beider Pflanzen mit Wermut, entzündungshemmendem Curcumin und Inulin. Wenn es darum geht, Blähungen und Völlegefühl entgegenzuwirken, hat sich die Darreichung als Tee bewährt. Am besten, Sie fragen Ihre St. Martin Apothekerinnen und Apotheker nach für Sie geeigneten Mariendistel-Produkten und deren Anwendung zum Schutz bzw. zur Regeneration der Leber.
Mariendistel – kurz und bündig:
- Arzneipflanze 2021 in Österreich
- Medizinischer Name: Sylibummarianum
- Bis zu 1,50 m hoch mit violettem Blütenkopf
- Wirkstoffkombination Silymarin
- Positive Effekte auf Leberzellen, antioxidativ, entgiftend
- Darreichungsformen: Tee, Tabletten, Kapseln
- Empfohlenes Produkt: ApoLife 8 Artischocke & Mariendistel forte