Verstopfung – Gründe und Behandlungsmöglichkeiten

Person, die sich vor Schmerzen an den Bauch greift

Genau definiert

Obwohl die Verdauungsvorgänge bei jeder Person unterschiedlich lange dauern, spricht man im medizinischen Sinn von Verstopfung, wenn die Stuhlgang-Frequenz unter dreimal pro Woche sinkt. Es gibt allerdings Einzelfälle, z. B. durch genetische Faktoren, wo eine seltene Darmentleerung normal ist. Hier wie dort sollte man darauf achten, dass die übliche Anzahl an Toilettengängen dem persönlichen Durchschnitt entspricht. Kommt es jedoch auf Dauer zu deutlich verlängerten Pausen, gilt es, die Ursachen abzuklären sowie sofort ärztlichen Rat einzuholen, falls Blutungen beim Stuhlgang, Gewichtsverlust, Müdigkeit bzw. zu einer raschen Zunahme der Beschwerden kommt. Ein spezieller Fall sind Verdauungsbeschwerden, die auf Reisen auftreten. Dabei spielen mehrere Dinge eine Rolle, etwa die mentale Umstellung auf eine
fremde Toilette, das möglicherweise ungewohnte Essen, eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr oder die fehlende Bewegung auf der Fahrt zum Urlaubsort. Meist treten dann zusätzlich noch Blähungen oder Bauchschmerzen auf, die das Ferienerlebnis empfindlich trüben können. Diese Art von Obstipation (lat.: Aufhäufung) ist zwar unangenehm, aber vielfach schnell wieder vorbei. Anders sieht es hingegen bei einer chronischen Verstopfung aus, wo die Beschwerden länger als drei Monate andauern und der Alltag ohne die Gabe von Abführmitteln nicht denkbar wäre. Sie kann in jedem Lebensabschnitt auftreten, wobei Frauen öfter betroffen sind als Männer und die Häufigkeit mit dem Alter steigt.

Blick ins Innere

Um zu verstehen, wie es zu einer Verstopfung kommt, sehen wir uns kurz die menschliche Verdauung an. Sie fängt bereits im Mund an, wo die im Speichel enthaltenen Enzyme damit beginnen, die Nahrungsbestandteile aufzuspalten und so die weitere Verdauung erleichtern. Durch die Speiseröhre gelangt der Brei in den Magen, in dem eine saure Umgebung weiter an der Zerlegung arbeitet. Im Anschluss folgen Dünndarm mit dem Zwölffingerdarm, bevor die
Nahrung bis zu 24 Stunden im Dickdarm verbleibt und der nicht verwertbare Rest anschließend über Mastdarm und After ausgeschieden wird. Speziell die lange Zeit im Dickdarm ist als letzter Teil des eigentlichen Verdauungsvorganges von entscheidender Bedeutung. Dort nimmt der Körper die noch vorhandene Flüssigkeit auf und resorbiert noch weitere Elektrolyte. Der Stuhl verbleibt nun so lange im Mastdarm, bis spezielle Rezeptoren in der Darmwand den Entleerungsprozess auslösen und wir den Drang haben, auf die Toilette zu gehen. Bei einer Verstopfung allerdings wird dem Stuhl zu viel Flüssigkeit entzogen, er ist trocken und verhärtet, was die normale Ausscheidung erschwert. Die Entleerung ist vielfach nur unter starkem Pressen oder unter Zuhilfenahme von Abführmitteln möglich. Überdies treten oft dazu noch Völlegefühl, Blähungen oder Bauchschmerzen auf.

Die häufigsten Symptome eineer Obstipation:

  • Der Darm wird seltener als gewohnt entleert.
  • Die Stuhlmenge ist deutlich reduziert.
  • Der Stuhl ist hart, trocken und auch klumpig.
  • Die Ausscheidung ist nur erschwert möglich (Pressen etc.).
  • Man hat das Gefühl einer unvollständigen Entleerung.
  • Es fühlt sich nach einer Blockade im Darm an.
  • Möglicherweise treten zudem Bauchschmerzen, Übelkeit und Blähungen auf.

Vielfältige Ursachen

Die Umstände, die zu einer Verstopfung führen, können unterschiedlichster Natur sein. Neben einer unzureichenden Flüssigkeitszufuhr, ballaststoffarmer Ernährung oder Bewegungsmangel (z. B. durch Bettlägerigkeit) kommen Medikamente, wie Eisenpräparate, hormonelle Verhütungsmittel, Antidepressiva, Blutdruckmittel und Opiate, als Auslöser infrage. Zudem kann der Hormonhaushalt im Wechsel, in der Schwangerschaft oder bei einer Schilddrüsenunterfunktion der Grund sein. Auch Elektrolytstörungen oder Krankheiten (Parkinson, MS, Diabetes mellitus, Morbus Crohn, Reizdarmsyndrom, Divertikulitis) spielen als Ursachen ebenso eine Rolle wie psychische Faktoren, da Gehirn und Darmtrakt über
Nervenbahnen eng miteinander verbunden sind. So können Stress, Depressionen und Magersucht gleichermaßen zu Verstopfung führen, und auch ein bewusstes Unterdrücken des natürlichen Stuhldranges, beispielsweise im Berufsalltag oder bei schmerzhaftem Toilettengang aufgrund von Hämorrhoiden, Analfissuren etc.

Was kann man tun?

Damit man eine Verstopfung von vornherein verhindern bzw. bereits länger andauernden Beschwerden entgegenwirken kann, ist vor allem eine Umstellung der Ernährung angezeigt. Die Erhöhung des Ballaststoffanteiles durch viel Gemüse, Vollkornprodukte oder Früchte wirkt sich ebenso positiv aus wie die Gabe von zusätzlichen Ballaststoffen. Hier gibt es mit ApoLife Fibersol-2 Ballaststoffe löslich ein hervorragendes Eigenprodukt aus der ApoLife Apotheke. Dazu auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme (mindestens zwei Liter pro Tag, im Sommer oder bei körperlichen Aktivitäten entsprechend mehr) und regelmäßige Bewegung achten. Um den Darm bei seiner natürlichen Tätigkeit zu unterstützen, ist überdies von Zeit zu Zeit eine Probiotika-Kur – z. B. mit den ApoLife Kapseln ApoLife 24 Darmflora forte oder ApoLife Darmflora löslich in Pulverform – empfehlenswert. Wenn im Falle einer Verstopfung kurzfristig für Erleichterung gesorgt werden soll, gibt es in Ihrer St. Martin Apotheke einige wirksame Präparate, die auch in jede Reiseapotheke gehören. Zur schnellen Darmentleerung haben sich beispielsweise Zäpfchen oder kleine Einläufe bewährt, aber auch Tabletten, Tropfen und pflanzliche Abführmittel können in solchen Fällen helfen. Dabei wird zu einer Einnahme am Abend geraten, da die meisten Laxanzien erst nach ca. 8 bis 12 Stunden ihre Wirkung entfalten. Diese Mittel dürfen allerdings keinesfalls auf Dauer eingenommen werden. Am besten fragen Sie Ihre St. Martin Apothekerinnen und Apotheker nach den für Sie optimal geeigneten Produkten. Sie wissen, was zu tun ist, falls Ihre Verdauung nicht so will, wie Sie es gerne hätten.

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